Es fliesst nur Strom
Eigentlich fliesst nur Strom. Durch Leiterbahnen, Trafos, Gleichrichter und Kondensatoren, durch Widerstände, ICs und Relais, durch Schalter, Potentiometer und Selektoren. Am Ende fliesst auch nur Strom wieder raus. Entweder gewandelt von digital zu analog oder verstärkt bis auf eine Intensität, mit der ein Lautsprecher was anzufangen weiss. Machen kann das heute fast jeder zu jedem Preis. Fertigmodule asiatischer Provenienz verbunden mit einem Null-acht fünfzehn Netzteil in einer schmucken Verpackung versprechen im zusammengefalteten Beipackzettel wahre klangliche Wunder für kaum Geld. Und die Hochglanzprospekte angeblich audiophiler Protzkisten mit enorm aufwendigen Schaltungen, vergoldeten Anschlüssen und gewaltigen Netzteilen verheissen paradiesischen Klänge, deren überirdische Schönheit kaum mehr in Worte zu fassen ist.
Konsumentenschutzorganisationen und Fachzeitschriften testen Unmengen von Geräten mit dem Ergebnis, dass alle mindestens sehr gut sind! Darüber hinaus gibt es ausgezeichnet, empfehlenswert, überragend und dazu eine Punkt- oder Sternchenzahl, die einen Eindruck über das Klangpotential geben soll.
Was aber ist nun wirklich gut wenn alles schon sehr gut ist? Zu den Punkten und Sternchen gesellt sich noch die Reputation der Herstellermarke (auch wenn deren goldenes Zeitalter schon lange vorbei ist und noch im letzten Jahrtausend lag) und natürlich das Aussehen. Hat es Röhren drin ist es retro und muss ja warm klingen. Hat es keine Knöpfe, ist das Design edel spartanisch gehalten (und der Besitzer echt am Arsch, wenn ihn sein Hund grade mit zerkauter Fernbedienung im Maul treuherzig anschaut).
Andere sind wieder hingezogen zu Geräten, deren Dioden und Displays bunter leuchten es wie ein Weihnachtsbaum. Einige tendieren zu Geräten, die von einem, wie auch immer klassigen Promi benutzt, gefödert oder angepriesen werden, während andere solange nach Exoten suchen und selber dauernd an der Anlage rumbasteln und nie mit dem Resultat zufrieden sind, weil sie vor lauter Technik ihr Hobby so modifiziert haben, dass es HiFi heisst und kaum mehr Musik.
Derart vorbelastet sucht mancher Musikfreund einen Spezialisten auf, der dann das schon gemachte Urteil verstärken soll und ihn glücklich mit einem neuen Gerät nach Hause schickt, dass dann dem entsprechenden Käufertyp entspricht.
Aber halt: Um was geht es eigentlich? Uns geht es um die Musik und die Emotionen, die eine Anlage transportieren kann. Ob diese Emotionen nun durch Röhren oder Transistoren fliessen, von einem berühmten DJ oder Stargeiger getestet oder von einem esoterischen Nerd entwickelt wurden, dessen Komponenten zum verbesserten Klang auch dem Nordlicht in einem einsamen Iglu am Nordpol ausgesetzt waren, um das sternförmig Rentierkot ausgelegt worden war, spielt letztendlich keine Rolle.
Gute Elektronik kann sowohl die Signale wie auch die Emotionen, die von der Tonquelle angeliefert werden an die Lautsprecher weitergeben. Wie gesagt, gute Elektronik... und davon gibt es reichlich wenig in der Masse von Geräten. audiopur bemüht sich, für jedes Budget diejenige Elektronik auszuwählen, die ein Maximum an musikalischen Emotionen vermitteln kann.